
Wer auf sein Anliegen aufmerksam machen will, muss sich was einfallen lassen. Die Stadtverwaltung in Aachen wollte ein kleines Bächlein in Haaren unter die Erde verlegen, die Anwohner wollten das nicht. Sie baten den Aachener Künstler Karl von Monschau um Hilfe. Der füllte Wasser des Bächleins in 50 kleine Flaschen ab, fügte noch ein wenig Blattgold hinzu und nannte das Ganze „Haarener Blattgold“. Jetzt wurden die kleinen Flaschen

während der Sitzung des Rates der Stadt verteilt. Der Oberbürgermeister nach einer Weile: „Jetzt reicht es aber.“ Demnächst hat ein Richter das letzte Wort, denn die Haarener gehen für das Rinnsal vor Gericht.
*
A propos Wasser: Bei der Neugestaltung des Nikolausviertels ist mal gar nicht die Rede von der Quelle „Großer Monarch“, die sich in dem Viertel befindet. Noch blubbert sie unter einem Hinterhof-Kanaldeckel vor sich hin. Soll das so bleiben? Der „Große Monarch“ ist eine der heißen Quellen, denen Aachen seinen Namen verdankt und die die Stadt berühmt gemacht haben.
*
Die Bahn verkehrt ab sofort sechs Wochen lang nicht mehr zwischen Aachen und Düren – in beiden Fahrtrichtungen. Der Grund: Gleisbauarbeiten. Busse bringen die Reisenden von Aachen (ab Hackländerstraße) nach Düren. Von dort geht es dann weiter mit dem Zug zum Flughafen und ab da in die Ferien. Fahrräder dürfen übrigens im Bus nicht mitgenommen werden. Wichtig: Stolberg, Eschweiler und Langerwehe sind auch während der Bauzeit per Bahn zu erreichen.
*

Die Kunstschätze der ehemaligen WestLB werden übrigens nicht verkauft. West LB-Nachfolgerin Portigon, eine Stiftung, ein Museum und eine Bank drehen die Sache so, dass die 380 Kunstwerke und drei Musikinstrumente im Besitz des Landes NRW bleiben. Und das Land NRW, also wir alle, zahlen pro Jahr 300.000 Euro an Zinsen für den Kredit, der in der Angelegenheit aufgenommen werden musste. Damit die Bilder, die wir schon mal bezahlt haben, in unserem Besitz bleiben. Schön blöd.
*
Auch der WDR ist im Besitz von Kunst. 600 Werke sollen in den Fluren des Senders hängen, 50 sollen in London versteigert werden, damit man mit den Rundfunkgebühren auskommt und das Programm anspruchsvoll bleibt. Schön wär’s, aber gegen die Versteigerung erhebt sich Widerspruch. NRW-Ministerin Ute Schäfer hat sich schon eingemischt. Ich werde demnächst davon absehen, Kunst zu kaufen. Sie ist ja anscheinend neuerdings unverkäuflich.
*
Zwei Millionen Euro kostet die Stadt Aachen, also uns alle, pro Jahr das Stadion der Alemannia (an Unterhaltskosten). Jetzt wurde ausgehandelt, dass der Verein 12.500 Euro Miete im Monat zahlen muss. Das sind 150.000 Euro im Jahr. Nach einem Aufstieg in die 3. Liga wären 25.000 Euro pro Monat fällig. Nach einem Durchmarsch in die 2. Liga würden die Schwarz-Gelben 800.000 Euro im 1. Jahr zahlen müssen. Danach 1,3 Millionen Euro. Außerdem kämen – aber sich darüber Gedanken zu machen ist völlig überflüssig – ab dem 2. Jahr in der 2. Liga noch Erlöse hinzu.