Das Grashaus, von der Schmiedstraße aus betrachtet: Die Fassade ist mittelalterlich, der Rest eher nicht.Das Treppenhaus mit Zeichnungen des Berliner Künstlers Andree Volkmann.
Das Grashaus in der Schmiedstraße war mal Rathaus, mal Gefängnis und am Ende (seit 1890) Stadtarchiv. Es wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. Seit 1267 steht es im Zentrum der Stadt, aber von der Bausubstanz aus jener Zeit ist nur die Fassade erhalten, und von dieser auch wiederum nur Teile. Der Rest stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Das Stadtarchiv zog vor einigen Monaten in denReichsweg (ehemalige Rheinnadel Fabrik), das Grashaus wurde danach restauriert und am vergangenen Wochenende wiedereröffnet. Man konnte es nun im Rahmen
Verbindung zwischen dem Vorderhaus (l.) und dem neueren Teil (r.) der Anlage. Alles ist dort (innen und außen) eng und schwer zu fotografieren.
von Führungen besichtigen. Das Haus ist wirklich sehenswert, es wurde von Besuchern überrannt. Ohne Pause wurden die Menschen rundgeführt, in Gruppen zu jeweils 15.
Das Grashaus ist jetzt ein Europa-Haus, denn thematisch geht es innen ausschließlich um Europa – ein Riesenthema, das dort Schülerinnen und Schülern nahegebracht werden soll. Früher war das Grashaus wohl doppelt so groß wie heute. Der 2. Weltkrieg hat es quasi halbiert. Trotzdem: Man sollte es gesehen haben.
Innen hat der KünstlerAndree Volkmann aus Berlin die Wände schwarz auf weißem Grund bemalt. Sehr ungewöhnlich. Klar, dass der Leiter des Hauses
Urkundenschränke, für die ein bestimmtes konstantes Raumklima herrschen muss.
stolz darauf ist, dass er in dem alten Kasten mit einer so modernen Wandgestaltung überraschen kann. Da knallt Modern auf Alt und passt gut zueinander.
Innen gibt es einen Arbeitsraum für ein Team, der ist technisch sehr gut ausgestattet. Sodann ist ein imposanter Urkundensaal vorhanden mit Schränken, die zugleich Lesepulte sind. Und ein Kreuzgewölbesaal im Erdgeschoss.
Der Umbau hat 2,73 Millionen Euro gekostet (Quelle: Aachener Nachrichten). Das Geld wurde von der Stadt Aachen, dem Land NRW, dem Bund und der EU aufgebracht. Das Haus ist Teil der „Route Charlemagne“. Das ist ein Weg, auf dem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen im Umfeld der historischen Pfalz Karls des Großen zu besichtigen sind.
Anmeldung für Besichtigungen/Führungen unter Tel.: 0241 / 432 4998
Wände und Decke im Urkundensaal sind wunderschön.Wirklich viel zu prächtig für eine Nutzung als Stadtarchiv! Gut, dass das endlich umgezogen ist. Die Optik stört allein die Klimaanlage, die muss aber sein, damit die alten Schränke keinen Schaden nehmen. Wegen des Klimas dürfen im übrigen nur 15 Personen den Raum gleichzeitig betreten.Ein weiterer Raum im Erdgeschoss mit Multimedia-Animation.Hier wird „Unterricht“ der vermutlich etwas anderen Art stattfinden.