
Um „die Aachener Schandsäule von 1616“ ging es jetzt bei einem Vortrag im Centre Charlemagne am Katschhof.
In jenen Tagen sollte eine Gruppe von Protestanten aus der Stadt vertrieben werden (der Grund: falsch religiös). Die Leute wehrten sich, stürmten 1616 sogar das Rathaus und setzten einen von ihnen – den damals angesehenen Johann Kalkberner – als Bürgermeister ein. Das Ende der katholischen Ratsherrschaft dauerte aber nur bis 1614.
Kaiser Matthias mischte sich ein, ein Machtkampf begann. Die Katholiken zeigten nun, wer in Aachen bestimmt, wo es lang geht. Johann Kalkberner musste fliehen, zwei andere Rädelsführer wurden gefasst, sie wurden nach grausigen Folterungen auf dem Marktplatz hingerichtet. Kalkberner versuchte, Jülich zu erreichen, doch er starb auf der Flucht.
Referentin war Tabea Amthor, die auch zeigte, wie die Schandsäule aussah, was darauf (in Latein) geschrieben stand und welche Szene im Bild dargestellt ist. Die Referentin hat sich im Laufe ihres Studiums mit der Säule befasst. Die Schandsäule ist im Bild vorne abgebildet, einmal von vorne, einmal von hinten. Die Hinrichtung findet in der Mitte auf dem Marktplatz statt: https://www.facebook.com/unseraachen/photos/gm.132664697336349/10155031368844811/?type=3&theater
Der nächste Vortrag wird vermutlich sogar noch spannender und interessanter. Am Donnerstag, 17. August, heißt es „Von mutigen Innovationen und Religionsflüchtlingen: Die Abwanderung Aachener Messingunternehmer und der vermeintliche Einfluss der Gegenreformation“. Beginn ist um 18 Uhr. Referent ist Robert Peters (RWTH Aachen).
Hier sei noch vermerkt, dass die Vorträge zur Aachener Geschichte spannend sind und alles dem neuesten Forschungsstand entspricht. Dass aber der Besuch – trotz prima Werbung auf Facebook – deutlich besser hätte sein können.