Im Jahr der Pandemie, in 2020, konnte man viel lernen. Viele sattelten um von Bundestrainer und bildeten sich autodidaktisch zu Epidemiologen aus. Andere hatten plötzlich ein vertieftes Hintergrundwissen über die allergeheimsten Machenschaften von Politikern, Virologen und Bill Gates.
Von Hamsterkäufen hatte man ja früher schon gehört, 2020 konnte man seinen Zeitgenossen beim Hamstern zuschauen. Menschen kauften wie verrückt ein, darauf mussten die Supermärkte mit Rationierungen reagieren.

Kulturelle Veranstaltungen durften nicht mehr stattfinden, und was aus der Kulturlandschaft rechts und links vom Rhein werden würde, wagte man sich gar nicht mehr vorzustellen.

Hunderttausende von Euro wurden ausgezahlt – aus öffentlichen Kassen – zur Unterstützung von Firmen und Kommunen. Die Stadt Aachen stellte für 2021 einen Haushalt auf, unter Bedingungen, wo man nicht mal wissen konnte, was die nächsten 14 Tage bringen würden.

Bis es schließlich nur acht Monate nach Beginn der Pandemie in Deutschland hieß: Habemus Impfstoff. Das war eine Freude, die allerdings natürlich nur kurz währte, denn die einen waren misstrauisch, weil das Zeug so schnell erfunden worden war. Anderen ging alles plötzlich viel zu langsam, alle nörgelten von morgens bis abends (und bestimmt auch nachts) und zeigten sich enttäuscht, frustrierte Deutsche eben. Am meisten niedergemacht wurden Politiker, die angeblich den Impfstoff entweder zu den falschen Leuten bringen ließen oder ihn zu spät und falsch oder zu langsam unters Volk brachten.
So gänzlich mit allem unzufrieden ging dann schließlich jede/r ins neue Jahr hinein. Vielleicht kommt jetzt ein Jahr, da denken wir: Demgegenüber war 2020 ja noch schön.