Mitten in der Katastrophe

Es ist schwer, über Kunst und Kultur zu reden, wenn Menschen in große Not geraten sind. Den Menschen gilt unser Mitgefühl. Aber wir sehen auch, dass das Wasser zur Gefahr für Kunstgegenstände geworden ist. Kunst, die wir immer gern betrachtet und wertgeschätzt haben. Künstler sind es, die uns schon eine ganze Weile sagen, dass die Folgen der Klimakatastrophe uns treffen werden, und vor allem, dass der Punkt, noch etwas verhindern zu können, schon vorbei ist. Diese Wahrheit – dass wir mitten in der Katastrophe sind und sie nicht mehr stoppen können – kennen vermutlich auch hochrangige Politiker*innen. Diese Wahrheit wird allerdings von der Politik nie ausgesprochen, wohl aber von Künstlerinnen und Künstlern – in Filmen, Aktionen, Tanz, auf den Bühnen, in den Bildern.

Nach der Überflutung ist der Hof der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster, in dem sich das Kunsthaus NRW befindet, stark verschlammt. Auch in das Gebäude selbst ist das Wasser der Inde eingedrungen. Noch heute (20. Juli 2021) ist der Öffentlichkeit nicht bekannt, in welchem Umfang das Gebäude und die Kunst beschädigt wurden.
Um zu zeigen, wie stark die Inde plötzlich wurde: Diese Arbeit („Schachtelhalme“) stand eigentlich ganz woanders. Vom Wasser wurde sie um das Abtei-Gebäude herum getragen. Kunstwerke im Skulpturengarten wurden beschädigt.

Alle Fotos entstanden am Freitag, 16. Juli 2021, in Kornelimünster. Da hatte es in dem Ort schon enorme Aufräumarbeiten gegeben. Trotzdem bot der historische Ortskern noch ein Bild der Verwüstung. In der Abteikirche St. Kornelius (die Kirche gehört zu den bedeutendsten Bauwerken rheinischer Baukunst) hatte nach dem Unwetter das Wasser 2 Meter hoch gestanden. Der Boden war bedeckt mit Schlamm.

In der Kirche.

Veröffentlicht von

MargretVallot

Ich bin Bloggerin und Journalistin

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